Die Integration von MigrantInnen ist ein komplexer Begriff, der einen gleichermaßen vielseitigen wie umfassenden Prozess beschreibt. Die politischen, rechtlichen, wirtschaftlichen, sozialen, kulturellen und kommunikativen Aspekte von Integration sind eine große Herausforderung für Individuen und Gesellschaften. Dabei stellt sich immer wieder die grundlegende Frage, wie MigrantInnen mit gesellschaftlich relevanten Informationen erreicht werden können, z. B. über Gesundheitsthemen, das Schulsystem, Mülltrennung oder Geschlechtergerechtigkeit.

 Das Projekt MulitPlus. Migrant Multipliers Build Bridges widmet sich einer Gruppe von Personen, welche dazu beitragen, diese Lücke zu füllen – die sogenannten MultiplikatorInnen. MultiplikatorInnen sind Frauen, selten auch Männer, die zum einen bereits gut im Aufnahmeland integriert, zum anderen auch sehr gut in der Community ihrer Herkunftsländer verwurzelt sind; sie sprechen die Landessprache, z.B. Deutsch, sehr gut und dienen oft als Vorbilder und als BrückenbauerInnen zwischen den Gemeinschaften bzw. Gesellschaften. Aus diesem Grund werden sie oft von Organisationen wie z. B. Gemeindezentren engagiert, um Informationen zu spezifischen Themen an MigrantInnen zu vermitteln. 

Dennoch gibt es spezielle Herausforderungen im Zusammenhang mit den Aufgabenstellungen von MultiplikatorInnen:

1. Ein allgemeiner Mangel an Wissen über Bildungsmethoden, da die MultiplikatorInnen verschiedenste berufliche Hintergründe aufweisen
   
   
2.  Eine Diskrepanz zwischen Lehrmethoden, die in Westeuropa gebräuchlich sind und jenen, die in den Herkunftsländern der MultiplikatorInnen Verwendung finden
   
   
3. Die Schwierigkeit, effektiv Informationen über die grundlegenden Prinzipien von Partizipation, Demokratie und Werten in europäischen Gesellschaften zu vermitteln

Angesichts dieser Herausforderungen verfolgt MultiPlus die folgenden Ziele:

1. Durch die Entwicklung und Durchführung eines intensiven Kurztrainings über didaktische und methodologische Prinzipien und Techniken der Erwachsenenbildung die Fähigkeiten der MultiplikatorInnen hinsichtlich Lehr- und Trainingsmethoden zu verbessern.
2. Durch die Erstellung eines Kompendiums von Trainingsmethoden aus der ganzen Welt die MultiplikatorInnen dabei zu unterstützen, Trainingsmethoden und Werkzeuge zu entwickeln, die eine angemessene Mischung aus (West)-europäischen Ansätzen und solchen aus den Bildungssystemen der Herkunftsländer darstellen.
3. Die Auseinandersetzung von MultiplikatorInnen mit den Kulturen und Werten europäischer Gesellschaften sowie deren Gesetzen und Sozialsystemen zu vertiefen und damit ein neues Bewusstsein im Hinblick auf Themen wie Demokratie, Partizipation und Diversität in den migrantischen Communitys zu schaffen

Für diesen Zweck werden die Projektpartner während der Projektlaufzeit 3 Intellectual Outputs generieren und verbreiten.